
Where the Hell is Matt 2012
Was klingt wie eine genervte Abwandlung der bekannten „Wo ist Walter“-Suchbilder, ist ein seit 2006 bestehendes Internetphänomen der besonderen Art. Aber Matt Harding trägt keinen rot weis gestreiften Rollkragenpullover und auch keine Mütze. Selbst eine Brille sucht man die meiste Zeit vergebens. Meist strengt er sich auch nicht an in irgendeiner Menschenmenge unter zu gehen, sondern sticht aus dieser hervor.
Denn Matt kann nicht still halten. Viel lieber tanzt er. Mal an entlegenen Orten, dann wieder zwischen anderen Menschen oder am liebsten mit ihnen zusammen und legt dabei kurze, manchmal ulkig anmutende Choreographien an den Tag. Zwei Videos haben Matt berühmt gemacht. Nach dem noch recht unbekannten „Where the Hell is Matt 2006“, konnte sich der heute 35-jährige mit „Where the Hell is Matt 2008“ bereits großer Berühmtheit im Internet erfreuen. Sein neuestes Werk „Where the Hell is Matt 2012“ wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht.
Was macht Videos eines tanzenden Menschen zu etwas besonderen? Matt Harding tanzt nicht einfach zu hause, vor der Türe, auf Arbeit oder sonstigen naheliegenden Orten. Aus eigener Tasche finanziert reiste Matt nun bereits mehrfach rund um den Globus. Seine Videos wirken wie ein rosarotes Tagebuch der Lebensfreude. Eben noch mit Schuldmädchen in Tokio, findet Matt sich Sekunden später in einer großen Menschenmenge in Sidney wieder, tanzt mit Stammesangehörigen im Amazonas und veranstaltet aufeinander abgestimmte Choreographien in mehreren europäischen Städten.
„Where the Hell is Matt“ zeigt in wenigen Minuten unzählige wunderschöne, teils exotische Orte, strotzt nur so vor Spaß und verbindet Menschen unterschiedlichster Kulturen mit der Liebe zum Tanz. Dies macht die Videos von Matt zu einem der menschlichsten Kunstwerke im Internet.
Die Internetseite wherethehellismatt.com listet unzählige Fans, hält Karten seiner Reisen bereit, bietet sogar an per Newsletter zu informieren, sollte Matt für ein weiteres Video in einem Ort in der Nähe zum Tanz aufrufen. Neben einem umfangreichen Frage-Antwort-Katalog und den Videos, können das neueste Video und verschiedene Merchandising-Artikel zu einem frei wählbaren Preis herunter geladen oder bestellt werden. Das Geld soll Matt dabei helfen auch ohne direkten Geldgeber weitere Reisen rund um den Globus für weitere Videos zu finanzieren. Auch Spenden an Institutionen die Matt in seinen Videos besucht sind möglich.
Sogar ein Buch hat Matt geschrieben, welches er für 10 USD verkauft. Für einen etwas höheren Preis kann das Werk alternativ auch auf Amazon bestellt werden. 226 Seiten erzählt Matt von seinen Reisen, den Aufnahmen und liefert zahlreiche Fotografien mit denen die Seiten illustriert werden. Where the Hell is Matt muss man einfach gesehen haben. Kaum ein anderes Internetphänomen bringt so viel Lebensfreude hervor und so viele verschiedene Menschen zusammen. Der Vollständigkeit halber werden zusätzlich die älteren Videos im Anschluss an diesen Artikel eingebunden. Wer die Entwicklung und die Steigerung der Intensität der tanzenden Idee verfolgen möchte, sollte sich von hinten nach vorne durch die je knapp 4 Minuten dauernden Videos arbeiten.
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