
Meine Meinung zu: LG GD880 Mini
Das erste Handy welches ich mir zugelegt hatte, war ein relativ simple Wahl. Zu dem Zeitpunkt war ich mir noch nicht einmal sicher ob ich ein Handy benötigen würde und hatte auch keine Ahnung darüber, was diese eigentlich können müssen. Meine Wahl fiel damals für etwas über 100€ auf das KP 500 von LG. Es war ein schnittig aussehendes Smartphone mit großen Display, bot Internet, Kamera, einige Anwendungen und sah nach einem netten Allrounder für kleines Geld aus. So recht glücklich konnte ich mit dem Kauf allerdings nie werden. Es gab viele Dinge die mich an dem Gerät bis heute, nach knapp einem Jahr noch stören.
Ein neues Smartphone musste her, gründlicher recherchiert werden und genaue Überlegungen angestellt werden, welche Faktoren den Fokus benötigen. In einer langen Auswahl aller möglichen Geräte fiel meine Wahl schließlich auf das knapp 160€ teure GD 880 Mini, ebenfalls von LG.
Optik
Dieser Punkt wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Am Design und auch den Menüs des alten Gerätes hatte ich nicht wirklich etwas aus zu setzen. Das Gerät war sehr schlank, lag gut in der Hand und hatte angenehm geschwungene Kanten. Lediglich die Knöpfe waren so weit am unteren Rand nicht immer optimal zu erreichen. Das GD 880 hatte anscheinend das neue iPhone zur Vorlage. Die Glasfront nimmt bis auf einen schmalen Rand fast die ganze Vorderseite ein – Buttons erscheinen auf dem Display. Die Seite hat eine geriffelte Metallverkleidung und schenkt dem Gerät einen wertig erscheindenen Look. Insgesamt sind die Knöpfe etwas angenehmer zu erreichen und durch die flache Kante lässt sich das Smartphone für einige Fotos auch wackelsicher positionieren. Erst beim Schreiben von SMS, Email oder Webadressen macht sich bemerkbar, dass die virtuelle Tastatur zwar schick, die einzelnen Knöpfe jedoch zu klein ausgefallen sind.
Technik
Eine recht langsame Menüführung, oftmals Verzögerungen beim ausführen von Eingaben und regelmäßige Probleme wie ein sich aufhängendes, und nur durch entnehmen des Akkus wieder startbares System standen auf meiner Mängelliste. Hier macht das GD 880 Mini praktisch alles richtig. Die Auflösung hat sich beinahe verdoppelt und zeigt auf dem 3″ großen Bildschirm Menüs und Texte mit gestochen scharfen 854×480 Pixeln jede Menge Informationen an. Das Display reagiert besser auf Eingaben und der schnellere Prozessor lässt die Benutzung durchweg flüssig darstellen. Einzig beim Laden einiger Applikationen macht sich der Ladevorgang unschön lang bemerkbar.
Leider hat sich die Qualität der Kamera nur geringfügig verbessert. Nach wie vor ist der Sensor sehr empfindlich, lässt Bilder auch bei guter Beleuchtung schnell verwackeln. Der kleine Farbstich lässt sich mit entsprechender Software schnell beheben. Starkes Bildrauschen und Unschärfe bei gedämpften Licht in Innenräumen leider nicht. Mangels Blitz und besseren Sensor taugt die Kamera allenfalls für wenige Schnappschüsse. Immerhin gibt es auch eine Innenkamera für Videokonferenzen.
Die Internetgeschwindigkeit war ein weiterer Knackpunkt des KP 500. Selbst einfache Seiten brauchten lange und der mitgelieferte Browser war schnell durch Operas Mini ersetzt worden um überhaupt eine Nutzung erträglich zu machen. Hier hat sich mit am meisten verbessert bei dem GD 880. HSDPA und Zugriff auf Wlan verhindern dass für eine einfache Seite länger als eine halbe Minute auf das Display gestarrt werden muss. Der Browser zeigt dank der hohen Auflösung die Inhalte sehr genau dar und mit Zwei-Finger-Zoom funktioniert auch die Navigation tadellos. Etwas schwierig wird es beim eintippen der Adressen, Formulare oder anwählen besonders kleiner Links. Hierfür benötigt es klar einen sehr ruhigen Zeigefinger. Schade dass dem GD 880 Mini kein Stift beiliegt, wie er beim KP 500 noch ins Gehäuse integriert war.
Um den Internetspaß weiter zu fördern bringt das GD 880 Mini noch eine Email-Funktion, sowie Direktzugriffe auf eine Facebook- und eine Twitter-Anwendung mit. Diese bieten zwar nicht wesentlich mehr als die entsprechenden Mobilauftritte, sind aber immerhin sinnvoll auf die Oberfläche und Gestaltung des Smartphones abgestimmt.
Bei dem Musikspieler kann ich noch keine klare Meinung abgeben. Der Aufbau ist ein wenig verändert, die Darstellung ähnelt einer 3D-Slideshow bei der durch die einzelnen Alben und Stücke gescrollt werden kann. Sieht nett aus, einen wirklichen Mehrwert oder Vorteil konnte ich noch nicht feststellen. Dank besserer Kopfhörer die noch dazu über Klinke angeschlossen werden, macht wenigstens das Hören selbst mehr Freude und zeigt klare Verbesserungen.
Umfang
Hier gibt es nicht viel zu erwähnen. In der Schachtel liegen ein Garantieheft und die sehr ausführliche Anleitung. Das Datenkabel über Miniusb kann mit einem Adapter an der Stockdose zum Laden verwendet werden, ist allerdings etwas kürzer als erwartet. Die In-Ear-Kopfhörer erreichen keine Markenqualität, können aber problemlos durch andere Klinken-Hörer ersetzt werden. Eine Schutzfolie für das Display oder gar Schutzhülle fehlen.
Fazit
Alles in Allem bin ich mit dem Kauf sehr zufrieden. Die Benutzung fühlt sich schneller und zuverlässiger an, was die Freude an der Benutzung steigert. Zusätzliche Programme und schnellere Verbindungen lassen mich in öffentlichen Verkehrsmitteln gern mal zwei drei Minuten im Internet verbringen oder meine Emails prüfen. Das Gerät sieht schick aus, ist wunderbar kompakt und gut verarbeitet. Einzig die Kamera und kleinen Tasten der virtuellen Tastatur lassen Kritik an das Gerät heran. Für ein Gerät in der Preisklasse unterhalb von 200€, kann man aber auch kein rundum-Sorglos erwarten.
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