
FTP-Zugang anlegen und nutzen
Ein Thema das ich bei einem Großteil meiner Kundschaft nur im Notfall anschneide, sind die technischen Hintergründe mit denen eine Webseite verfügbar gemacht und je nach Typ mit Inhalten erweitert wird. Das Vermeiden dieses Themas ist nicht böswilliger Natur, birgt aber so manchen Bereich der technisch weniger versierten Menschen schnell Kopfzerbrechen und imaginäre Fragezeichen aufwirft.
Eine der dabei häufiger aufkommenden Fragen ist „Was hat eine Partei mit meiner Seite zu tun?“ Die Rede ist entgegen des amüsanten Missverständnisses natürlich nicht von irgendwelchen Leuten, sondern von dem FTP. Diese Abkürzung steht für das File Transfer Protocol. Wer die Bezeichnung übersetzt, weiß bereits welchen Zweck dieses Protokoll erfüllt. Es dient dem Transfer von Dateien und Verzeichnissen, zwischen dem Rechner des Anwenders und dem eigenen Webspace oder Server.
Die meisten Downloads auf Seiten werden nach wie vor über FTP bereit gestellt. P2P-Verbindungen wie die Torrent-Netzwerke haben in einigen Kreisen zwar zugenommen, die Mehrheit an Zugriffen erfolgt jedoch noch über dieses Protokoll. Und selbst der eigene Internetauftritt kommt ohne FTP in der Praxis nicht aus. Ganz gleich ob auf der Seite ein Content-Management-System wie Typo3, Joomla, Drupal, WordPress oder Andere im Hintergrund läuft. Damit diese Systeme überhaupt genutzt werden können, müssen auch diese erst einmal mittels FTP übertragen werden.
Auch im Alltag kann ein schneller und bequemer Zugriff über FTP nützlich sein um Datenpakete auszutauschen, die für eine Mail zu groß wären, oder mehreren Benutzern gleichzeitig zugänglich gemacht werden sollen. Zwar gibt es Dienste wie Rapidshare, im Vergleich zu einem einfach anzuklickenden Link, verwirren deren Benutzeroberflächen mit Gratisnutzung und Premiumzugängen aber viele Empfänger.
Der FTP-Client, eine Software
Um einen einfachen Zugriff auf den Server und die darauf liegenden Dateien zu erhalten, wird eine Software benötigt. Der so genannte FTP-Client. Dabei handelt es sich um ein Programm das zum einen die Zugangsdaten verwaltet, zum Anderen einen Explorer bereit stellt, mit dem schnell und übersichtlich die Verzeichnisse, Dateien und Rechte bearbeitet werden können. Windows bringt seit Jahren über einen Umweg des normalen Explorer einen solchen Client mit sich. Wesentlich umfangreicher und sinnvoller jedoch ist ein eigenes Programm. Erst recht wenn mehr als nur eine Verbindung verwaltet werden soll.
Über die Jahre habe ich mit verschiedenen Programmen und Methoden für diesen Zweck gearbeitet. In positiver Erinnerung sind dabei zwei geblieben. Die erste ist das Open Source Projekt FileZilla, welches auch nach wie vor von mir eingesetzt wird. Etwas weniger Einstellungen und somit zu Beginn übersichtlicher, dafür jedoch insgesamt ein wenig langsamer und träger ist die Erweiterung FireFTP für den Firefox Browser.
In der Handhabung sind beide sehr ähnlich. Während Filezilla auch in deutscher Übersetzung vorhanden ist, gibt es den kleineren FireFTP nur auf Englisch. Der wie bereits erwähnt geringere Umfang erleichtert die Übersicht bei der Nutzung trotz dieses Mankos sichtlich. Da sich die Programme bei den entscheidenden Bereichen nicht nennenswert unterscheiden, bleibt es eine Frage des Geschmacks, welchem Programm der Vorzug gegeben wird. Auch andere Programme kommen in Frage. Bei den hier genannten, handelt es sich um reine Empfehlungen für einen in meinen Augen geeigneten FTP-Client.
Verbindung mit dem FTP-Server herstellen
Um eine Verbindung herstellen zu können, sind die FTP-Zugangsdaten von Nöten. Im Normalfall bestehen diese aus der Serveradresse, sowie einem Loginnamen und Passwort. Je nach Anbieter werden diese Zugangsdaten bereits zu Beginn in einer Mail mitgeteilt, oder können über die Verwaltungsoberfläche nach eigenen Wünschen angelegt werden.
Nachdem das Konto angelegt und eine Verbindung hergestellt wurde, präsentiert sich ein zweispaltiges Layout. Auf der linken Seite werden lokale, also auf dem eigenen Rechner befindliche Verzeichnisse und Dateien gelistet. Die rechte Spalte zeigt das, zu Beginn womöglich leere Verzeichnis der durch den Login gewählten Internet-Domain.
Dateien und Verzeichnisse können nun per Doppelklick, oder durch markieren und ziehen zwischen lokalen Rechner und Internetdomain transferiert werden. In beiden Fällen wird eine Kopie angelegt. Dateien werden nicht entfernt und auch nur auf Rückfrage bei gleicher Bezeichnung überschrieben.
Die Geschwindigkeit mit der dies geschieht, hängt von der eigenen Internetverbindung ab. Die Daten von der Internetadresse auf den Rechner kopieren, geht bei identischer Größe immer schneller, als die Dateien von dem Rechner auf die Internetadresse zu kopieren. Die Geschwindigkeit und Restzeit für die jeweiligen Dateien wird stets im Fenster angegeben.
Eine auf die Internetadresse geladene Datei ist anschließend über den Browser aufrufbar oder als Link an Bekannte übertragbar (z.B. Videos, Fotoarchive u.a.). Der Link ist dabei stets relativ anzugeben. Wurde die Datei Foto.jpg im Verzeichnis Feier im Stammverzeichnis der Adresse abgelegt, würde der Aufruf der Datei über http://www.internetadresse.tld/Feier/Foto.jpg erfolgen.
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