
Firefox kämpft gegen schwergewichtige Plugins
In seinem Add-ons-Blog behandelt der Entwickler Mozilla derzeit das Thema Geschwindigkeit in Bezug auf die installierbaren Plugins. Keine Frage, auch wenn Chrome mit seiner Addon-Datenbank mittlerweile ebenfalls enorm umfangreich geworden ist, steht Firefox im Bereich der Individualisierung an vorderster Front. Aber gerade diese Möglichkeit den Browser mit immer mehr Erweiterungen um neue Funktionen zu bereichern, geht dem einst schnellen Fuchs sehr zur Last.
Die Geschwindigkeit sowohl zum Zeitpunkt des Programmstarts, als auch während des laufenden Betriebes kann je nach Browser und Anwender sehr stark schwanken. Entgegen vieler Schmährufe von Kritikern, liegt die teils schlechte Performance aber nicht primär am Firefox Browser selbst.
Langsam durch Erweiterungen
Die Ursachen liegen zum Großteil auch bei den gewählten Plugins und Addons die Benutzer nach eigenen Vorlieben frei installieren können. Generell bremst jede zusätzlich installierte Anwendung Startvorgang und Nutzung den Browser zusätzlich aus. Manche Erweiterungen stärker als andere. Das liegt zum Teil an dem Umfang der Addons, an zusätzlichen Arbeitsabläufen im Hintergrund oder unsauberer Programmierung der Entwickler. Mozilla rechnet vor dass jedes installierte Addon allein den Startvorgang um rund 10% ausbremst. Demnach würde ein Firefox mit 10 installierten Addons leicht doppelt so lange zum Start benötigen. Auf älteren Rechnern leicht ein mehrsekündiger und somit deutlich spürbarer Vorgang. Aus diesem Grund appellieren die Entwickler von Mozilla an die Entwickler der Addons, sie mögen ihr Bestmögliches unternehmen um diese Last auf 5% oder weniger zu senken.
Unterstützung für schnelleres Surfen
Um selbst einen Beitrag zur Verbesserung der Addon-Performance zu leisten, misst Mozilla künftig automatisch die Leistung der 100 beliebtesten Browser-Erweiterungen. Auch den Einfluss auf die Ladezeit einer Website will Mozilla künftig messen um die Einflüsse der Addons besser einstufen zu können.
Benutzer werden nach dem Willen der Entwickler über besonders leistungshungrige Addons informiert. Ein Warnhinweis in der Addon-Galerie informiert Firefox-Nutzer sobald das entsprechende Addon den Browserstart um 25% oder mehr Prozent verlangsamt. Unter den aktuell beliebtesten Erweiterungen finden sich zum Glück nur wenige Kandidaten die diese Schwelle überschreiten, wenngleich es auch Fälle gibt bei denen ein einziges Addon den Programmstart um gute 74% ausbremst.
Zusätzliche und zuweilen gar nicht bewusst gewünschte Zusatzinstallationen wie ein Plugin oder eine Toolbar fallen ebenfalls in diese Maßnahmen. Oftmals durch andere Software ohne das Wissen der Benutzer installiert und manchmal nur schwer wieder zu entfernen, sollen solche heimlichen Installationen künftig entfallen. Installiert werden kann dann nur noch was der Benutzer ausdrücklich bestätigt. Dies sorgt nicht nur für mehr Geschwindigkeit und eine bessere Stabilität, sondern hält auch unnützen Werbemüll fern.
Erste Schritte in eine schnellere Zukunft
Während sich Mozilla mit den Entwicklern der Addons austauschen will um beliebten aber schwergewichtigen Addons auf die Sprünge zu helfen, gibt es für Benutzer derzeit vorrangig einen effektiven Tipp um die Leistung des Browsers zu verbessern. Erweiterungen die nicht mehr oder nur selten benötigt werden sollten über den Menüpunkt Addons im Browser deaktiviert werden. Im Gegensatz zu einer Deinstallation lässt sich das Addon und dessen Einstellungen jederzeit wieder in Betrieb nehmen. So lang die Addons inaktiv sind, gehen diese allerdings nicht zur Last des Browsers.
Eine gute Entscheidung von Mozilla. Denn während Firefox mit dem erst kürzlich erschienen Update auf Version 4 wieder schlanker und effizienter geworden ist, hat sich bei den Plugins nur wenig getan. Viele Addons die ich über die Jahre regelmäßig oder ständig benutze blähen sich im Funktionsumfang mehr und mehr auf. Dass diese zusätzlichen Einstellungen auf Lasten der Geschwindigkeit gehen und aus einem schnellen einen nur noch durchschnittlichen Browser machen lässt sich nicht leugnen. Hoffentlich bringen diese Maßnahmen in den kommenden Monaten wirklich messbare und für den Anwender spürbare Verbesserungen. Dann könnte Firefox sich damit rühmen die immer wieder bemängelte Geschwindigkeit langfristig verbessert zu haben.
Interessant ist nicht nur, dass die die Programme dadurch langsamer werden, sondern vielmehr auch, dass dadurch z.T. auch die Akkulaufzeiten extrem vergeringert werden.
Bisher hatte beim Stromverbrauch der Internet Explorer die Nase vorne.