Firefox 14: extrem schneller Browser für Android
Wie überrascht man seine Benutzer am effektivsten? Man nehme einen Browser der seit Jahren von vielen Menschen genutzt wird, wirft die alte Rendering-Engine über Bord, entwickelt ein natives User-Interface und erschafft mal eben quasi im vorbei gehen den derzeit schnellsten Browser für das Betriebssystem Android.
Große Änderungen unter der Haube
Firefox nennt sich besagter Browser von dem hier die Rede ist. Mit der aktuellen Beta Version 14 hat Mozilla seinen mobilen Browser kräftig umgekrempelt. Der Download über Google Play Store ist derzeit nur mit Smartphone möglich, an einer Tablet-Variante wird noch gefeilt. Trotz des unvollendeten Beta-Status überzeugt der Test des neuen Firefox in jeder Hinsicht.
Bisher benötigte der Browser von Mozilla zum Start immer ein gutes Stück länger als die meisten Android-Applikationen. Der Teufel steckte in der Darstellung des in XUL geschrieben User-Interface. Hierfür musste vor der Darstellung die Rendering-Engine Gecko geladen werden. Der Wechsel auf ein natives User-Interface sorgt bereits zum Start für einen rasanten Unterschied. Ohne spürbare Verzögerung wird der Browser gestartet und ist sofort einsatzbereit. Selbst der Standardbrowser von Android benötigt für den Start zwei bis drei Sekunden.
Benutzer werden mit einem Splashscreen begrüßt, der neben der Suche- und Eingabezeile auch gleich eine Schnellauswahl der häufigsten besuchten Seiten anbietet. Wer weiter scrollt, bekommt eine Übersicht der Seiten aus der letzten Sitzung, sowie aktuell empfohlene Browser-Addons um den Funktionsumfang auszubauen.
Ein Fingertipp in die Eingabezeile öffnet die virtuelle Tastatur und erlaubt mittels Tabs eine schnelle Auswahl bereits besuchter Seiten. Dies können die am häufigsten aufgerufenen Seiten, die Lesezeichen oder die Chronik der letzten Besuche sein. Mit einem bis maximal drei kurzen Fingertipps kann jede gespeicherte Seite geladen werden.
Fingerwischen um an Einstellungen und geöffnete Tabs zu gelangen gehört mit Firefox 14 der Vergangenheit an und wurde durch gut zu erreichende Schaltflächen ersetzt. Die Auflistung aller geöffneten Tabs geht schneller von der Hand, ist übersichtlichter und dank den angenehmeren Schaltflächen des neuen User-Interface auch auf kleinen Displays einfacher zu nutzen als noch in den Vorgängerversionen.
Auch die Darstellung der Seiten überzeugt. Große Portale ohne mobile Seite laden die Daten zügig. Dank individuell einstellbarer Textgröße sind selbst kleine Texte oft auf den ersten Blick lesbar ohne extra zoomen zu müssen. Das Rendering der Seiten ist ausgesprochen präzise und lies auch bei 20 getesteten Portalen keine wesentlichen Unterschiede zur Desktop-Darstellung erkennen. Selbst komplex verschachtelte Portale mit etlichen Grafiken, Spalten und Formatierungen werden sauber dargestellt.
Zooming und Scrolling gehen so geschmeidig von der Hand, dass der Eindruck entstehen kann, das Smartphone verfüge neuerdings über eine kräftigere CPU und mehr Arbeitsspeicher. Auch Flash-Inhalte stellen kein Problem dar, werden aber nicht sofort gestartet. Ein Hinweisfenster sperrt Flashelemente und startet diese erst, sobald der Benutzer in die Schaltfläche tippt. Dabei laufen Youtube- und Flashfilme ebenso wie komplexe Flashspiele. Natürlich bedingt durch die geringe Rechenleistung der Nutzergeräte nicht immer ohne kurze Aussetzer, dafür auf Wunsch mittels Fingertipp im flüssigeren Vollbild, statt in der Seite eingebunden.
Fazit
Als Browser kam Firefox auf dem Smartphone bislang vor allem durch seine präzisere Tipperkennung und einer angenehmeren Tab-Verwaltung zum Einsatz. Gegenüber dem Standardbrowser machten sich langsamerer Seitenaufbau und ruckelige Darstellung immer wieder negativ bemerkbar. Mit Version 14 verdient sich Firefox jetzt auch auf dem Smartphone einen Platz als Standard-Browser ohne häufige Wechsel.
Die Optimierungen in Geschwindigkeit und Handhabung überzeugen von der ersten Sekunde an, die Benutzerführung weißt einen übersichtlicheren Aufbau auf und das Surfen macht dank Mozilla jetzt auch auf einem Android-Smartphone ungetrübt Spaß. Jetzt darf die Konkurrenz endlich mal nachlegen. Bleibt zu hoffen dass Tablet- und Desktop-Version ähnliche Quantensprünge bedeuten und die Kritiken an Mozillas Browser wieder zum schweigen bringt.
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