
Den richtigen Webhoster finden
Bevor ein neues Projekt starten kann, muss erst die Grundlage geschaffen werden. Einige Kunden und Bekannte fragen dabei immer wieder: Welchen Webhost kann man empfehlen? Ein fataler Fehler dabei ist die einzig gestellte Anforderung. Möglichst billig, am liebsten kostenlos soll es sein. Dass das Budget nie so groß ist wie man es gern hätte und natürlich noch etliche andere Kosten, wie Arbeit, Softwarelizenzen und Werbung bezahlt werden wollen leuchtet ein. Aber wer käme schon auf die Idee sein Haus auf ungeeigneten Untergrund zu bauen, wie Sand oder einem Moor? Niemand.
Und so verhält es sich auch bei einem Internetprojekt. Die Wahl von Webhoster und Angebot verändert nicht nur den Preis. Auch zur Verfügung stehende Technik, Leistungen und Kapazitäten verändern sich je nach Wahl. Und was bringt die schönste Seite wenn sie an vier Stunden pro Tag nicht erreichbar ist, quälend langsam lädt oder sie gar nicht erst läuft? Dem Eigentümer Ärger und dem Besucher oder gar Kunden einen Grund die Seite schnellstmöglich wieder zu verlassen.
Wichtige Vorraussetzungen für einen guten Webhost
- Hohe Erreichbarkeit mit geringer Ausfallrate
- Leistungskapazitäten für einen schnellen Seitenaufbau
- Aktuelle Versionen von PHP und MySQL
- Apache Module & htaccess werden unterstützt
- Ein für das Projekt ausreichender Speicherplatz
- Hilfreicher, schnell reagierender Support
- Angemessene Preise
- Verständliche Administrationsoberfläche
Kostenlos heißt manchmal auch umsonst
Vorab: Ich empfehle den bloßen Gedanken an einen kostenlosen Webhost wie Funpic, Lima-City, oHost und wie sie alle heißen zu verwerfen. Das hat mehrere Gründe. Auf diesen Angeboten tummeln sich hunderte bis tausende Nutzerkonten auf einem einzigen Server. Für die Geschwindigkeit der kleinen Seite mit einigen Informationen mag das noch nicht schlimm sein.
Liegt eine sehr gut besuchte, fremde Seite ebenfalls drauf, leidet die Geschwindigkeit der eigenen stark darunter. Bei einem guten Webhost teilen sich wesentlich weniger Kunden einen Server oder liegen gar exklusiv auf einem eigenen. Auch lässt der Support stark zu wünschen übrig. Für Nichts kann man natürlich nicht viel erwarten, aber formlose Standardschreiben als Antwort auf individuelle Fragen, oder der bloße Verweis auf Hilfe-Seiten sind meist unbefriedigend. Dazu kommen wenig ansprechende Domains und nicht selten zwanghaft eingeblendete Werbung die den kostenlosen Service erst ermöglicht.
Und nicht jedes Projekt ist auf einem Free-Hoster überhaupt möglich. Viele Programme sind in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von vornherein ausgeschlossen. Auch Seiten die unverhältnismäßig viel Rechenkapazität verbrauchen sind nicht gern gesehen. Es kommt häufig vor dass eine Seite von heut auf morgen gesperrt wird, weil diese dem Anbieter zu große Last verursacht. Aus diesem Grund sollte einfach das Geld gegeben sein um einen professionellen Host zu beauftragen. Zwei, drei Euro im Monat sind nicht viel. Und das sollte einem die eigene Seite einfach wert sein. Wenn nicht, dann ist der Wert des Projekts in Frage zu stellen. Und hat man erst eine Seite mit informativen Inhalten und zahlreichen Besuchern am Tag, wird man für dieses Geld nirgends günstigere Werbung mit auch nur ansatzweise gleichwertiger Wirkung finden.
Spreu vom Weizen trennen
Auf den ersten Blick klingen fast all diese Punkte wie eine Selbstverständlichkeit. Leider entspricht dies nicht der Realität. Nicht nur im Preis und der Größe der Pakete, sondern auch in den übrigen Punkten unterscheiden sich die Anbieter teils sehr stark. Als Beispiel möchte ich einige Negativ-Beispiele aufzählen, die mir in den letzten zwei Jahren besonders ins Auge gestochen sind.
Mein größtes Negativbild hat dabei der Hosting-Service von Freenet geformt. Das Standardpaket entspricht mit einem Preis von derzeit 4,90 pro Monat bereits einer stark gehobenen Preisklasse. Dafür bekommt der Kunde 500mb Speicher, 2 Domains, Fotoalbum und Homepagebaukasten. Eine Unterstützung für PHP und damit verbundene Software wie WordPress, Forum, Chat oder ähnliches, gibt es hingegen erst mit dem Powerpaket. Dies schlägt mit unglaublichen 9,90 Euro im Monat, also rund 120 Euro pro Jahr zu Buche.
40 Euro für ein erfolgloses Telefonat
Für diesen Preis bieten andere Anbieter bereits vServer mit einem vielfachen an Kapazität und ausreichend Leistungsreserven für Großprojekte. Selbst der telefonische Support, der bei einem meiner Kunden notwendig wurde, lockt nicht mit kostenlosen Nummern. Für ein halbstündiges Telefonat mit einem wenig hilfreichen Mitarbeiter: 40 Euro, ohne eine Problemlösung erhalten zu haben.
Über die angebotene technische Leistung scheint man bei dem Anbieter Spacequadrat nicht klagen zu können. Die Preise fallen für die angebotenen Leistungen fair aus. Sogar nette Kleinigkeiten wie automatische Installation bekannter CMS sind im Leistungsangebot. Spacequadrat präsentiert sich professionell, bietet übersichtliche Vergleichstabellen und Auszeichnungen von namhaften Testern, wie dem Magazin Chip Online. Im Laufe der letzten sechs Monate hatte ich für zwei Kunden und im Eigeninteresse drei Nachrichten an den Support geschrieben.
Keine Reaktion auf Supportanfragen per Email
Auf keine einzige erfolgte bis zum heutigen Tag eine Antwort, der angebotene Livechat mit einem Mitarbeiter funktionierte zu keinem Zeitpunkt. Somit entfielen Spacequdrat drei potentielle Neukunden. Denn wenn der Support bereits vor Vertragschluss keinen Finger rührt, bleibt für mich zu befürchten dass es im Fall eines Problems auch später unnötig schwer werden könnte. Und nicht immer möchte man zur immerhin kostenlosen Telefonhotline greifen.
Günstig und für kleines Geld geeignet ist der Anbieter Alfahosting. Selbst liegen zwei Projekte und ein Kunde von mir auf Angeboten dieses Hosts. Aber auch hier gibt es einen Wermutstropfen. Die Webspace-Pakete haben anscheinend keine, oder nur eine mangelhafte Unterstützung von htaccess.
Kleine Probleme bei Suchmaschinenoptimierung
Für die meisten Kunden und Arbeiten belanglos. Doch gerade im Bereich Suchmaschinenoptimierung ein ärgerlicher Fall. Davon abgesehen hat sich dieser Webhost keine Blöße gegeben.
Von Unzumutbar über fehlendes Vertrauen in die Unterstützung der Supporter, bis hin zu kleinen, technischen Macken zeigen diese drei persönlichen Beispiele, dass nicht nur der Preis und die Größe des Angebots wichtig sind. Im Voraus fällt es natürlich schwer sich über solche Probleme ein Bild zu machen. Deswegen ist es ratsam, vor Vertragsschluss das Angebot Bekannten zu zeigen, über Suchmaschinen eine kleine Recherche zu Meinungen über den Anbieter einzuholen, oder schlicht herum zu fragen was empfohlen werden kann.
Meine Empfehlung
Fragt man mich nach einem Vorschlag, so lautet seit etwas über drei Jahren meine Antwort stets gleich. Wenn Geld nicht der ausschließliche Faktor ist, rate ich Kunden, Bekannten und Freunden stets den Kontakt zu dem kleinen Anbieter TMKIS Internet Services aufzunehmen. Der Preis der Standardpakete mag ein wenig höher liegen als bei günstigen Anbietern. Doch zum einen sollte Niemand ein Internetprojekt mit Erfolgswunsch starten, wenn zehn Euro mehr oder weniger im Jahr bereits entscheidend sind, zum anderen ist dieser geringfügige Aufpreis mehr als gerechtfertigt.
In den Jahren kamen immer wieder technische Fragen und Wünsche auf. Selten dauerte es an Werktagen länger als eine Stunde um eine Antwort zu erhalten. Nie war ein Standardschreiben mit generischen Antworten darunter. Jede Anfrage wurde individuell beantwortet und offene Fragen oder Probleme geklärt. Auch das Einrichten eines individuellen Leistungsangebotes stellte kein Problem dar. Eine kurze Anfrage mit gewünschten Leistungen, eine Antwort mit einem Preisangebot und eine Zusage. Schon konnte das nächste Projekt gestartet werden. Gelegentliche Ausfälle dauerten selten länger als eine oder zwei Minuten, wenn die Angebote für längere Zeit nicht erreichbar waren, gab es stets eine Mail mit einer Erklärung warum, oder einer Zeitnennung wann und wie lang diese Downtime anstehen würde.
Nahezu all meine Projekte und die mehrerer Kunden laufen auf den Servern von TMKIS Internet Services. Beschwerde oder Probleme wurden mit in dieser Zeit nie zugetragen. Die Leistung stimmt, die Technik wird aktuell gehalten und der Support wäre glatt Geld wert. Was kann man sich mehr wünschen?
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