
Blick übern Tellerrand
Stattliche Höchstleistungen
…erreicht derzeit leider nur mein Thermometer, während der Ventilator im Zimmer in den vergangenen Wochen zu meinem besten Freund geworden ist. Tagtäglich Temperaturen jenseits der 30°C-Marke gehen ein wenig über das, was ich zu ertragen bereit bin.
Drum habe ich mich vor zwei Tagen um entschlossen und die Flucht unter die Erde angetreten. Seit letzter Woche wird mein Internet von einem neuen Provider eingespeißt und neben dem Telefon blinkt fröhlich der zugehörige wLan-Router. Die aktuellen Temperaturen boten mir gleich mal die Gelegenheit das nun nicht mehr vom Kabel abhängige Internet in den eigenen vier Wänden zu genießen.
Aktuell sitze ich einige Stunden des Tages im kühlen Keller, der mit knapp 20° um ein vielfaches erträglicher ist als die oberen Stockwerke. Hier sitze ich zwar nur mit meinem Netbook bewaffnet und erledige das Nötigste, doch fühlt es sich ungleich entspannter an, sich nicht nach fünf Minuten Hemd und Haut vom Körper reissen zu wollen während der Schweiß rinnt.
Klar, so ein Netbook hat seine Nachteile, aber gerade die helfen mir hier und da mein Auge wieder auf das wesentliche zurück zu führen.
Über den Tellerrand blicken
Einen Fehler den viele Hobby-Webdesigner gerne machen, ist es nur auf sich oder den Kunden zu achten. Natürlich arbeitet es sich an einem großen Breitbild-Monitor sehr viel angenehmer. Man hat alles im Blick, scrollt seltener und zwei drei Fenster kann man gleichzeitig im Blick behalten. Dabei wird leider schnell vergessen dass nicht allen Internetnutzern dieser Luxus zur Verfügung steht.
Ein Netbook, in meinem Fall der eeePC 1000H von Asus weißt in den meisten Fällen eine Auflösung von 1024x600px auf. Ja das ist wirklich klein und häufiges Scrollen wird zur Pflicht. Umso erstaunter bin ich, wenn nicht nur Hobby-Designer, sondern selbst professionelle Portale plötzlich von mir erwarten noch mehr zu scrollen.
Noch immer finden sich die meisten Internetnutzer privat wie auch geschäftlich in einer Auflösung zwischen 1024×768, oder 1280×1024 im Netz. Breitbildschirme und Notebooks mit großen Auflösungen werden langsam zwar der Normzustand, doch das Internet scheint dieser Entwicklung weit voraus zu sein.
So wenig ich auch auf den Internet Explorer setze, sein Interface gehört noch zu den schlankeren und ist auf einem Netbook somit ein akzeptabler Ersatz für das schnelle Surfen. Das bringt leider herzlich wenig, denn während vertikal seit Jahren fleißig gescrollt wird, treffen immer häufiger Seiten in den Vordergrund deren Breite für Probleme sorgt. Links ein Werbebanner, rechts ein Werbebanner, oder die Seite von Haus aus zu breit, und schon sehen etliche Besucher nicht mehr die vollständige Seite, sondern müssen hin und her scrollen. Rauf, runter, links, rechts. Eine gestalterische Unsitte!
Nun könnte natürlich das Argument ziehen dass die meisten gefundenen Seiten dem Entertainment zugeordnet sind. Wer sich über aktuelle Filme informiert oder ein Spiel spielen möchte, besitzt nach Ansicht der Betreiber anscheinend das notwendige Equipment um auf dem neuen Stand zu bleiben. Dass Jemand der sich für den aktuellen Kino-Trailer interessiert vielleicht nur ein einfaches Notebook besitzt und auch sonst nicht sonderlich Computer-affin ist, wird hier anscheinend vergessen.
Und wem das nicht reicht, selbst Werbebanner bestehend aus Flash und sich über die eigentliche Seite legend erreichen mittlerweile beachtliche Dimensionen. Als wäre Werbung an sich nicht schon störend genug. Aber was tun wenn das Banner so groß ausfällt das der Benutzer gar nicht mehr die Option erreichen kann um dieses zu schließen? Was bleibt dem Nutzer außer die Seite zu verlassen, oder zu hoffen dass nach erneuten Laden der Seite ein anderes, weniger penetrantes Banner eingeblendet wird?
Dies soll ein Appell an alle Kollegen und Hobby-Enthusiasten da draußen im Netz sein. Bedenkt dass euer Computer nicht Stand der Dinge sein muss. Testet eure Arbeiten auch auf kleineren Auflösungen, mit einem anderen Browser, und schaltet hier und da mal eure Werbeblocker ab. Nur so behaltet ihr einen realistischen Blick für das Netz und wie es sich entwickelt hat. Ihr werdet Bauklötze staunen wie eure Lieblingsseite auf einem kleineren Bildschirm und mit Werbung versehen plötzlich ganz anders wirkt.
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