Aus dem Leben eines Blogger
Fußball-Weltmeisterschaft – zweiter Tag ohne einen Ball
Gestern habe ich meine Meinung über dieses Großereignis bereits kund getan. Dem zu folge konnte bereits angenommen werden, dass man mich heute definitiv weder am frühen Nachmittag, noch zur Abendstunde vor dem Fernseher finden wird. Der Tag wurde anderweitig auf recht vielfältige, wenn auch zum größten Teil alltägliche Weise genutzt. Um euch, den Lesern ein wenig näher zu kommen und einen Einblick in meine Person zu gewährleisten, schreibe ich hiermit zum ersten Mal nicht über ein Thema das von Interesse ist. Auch findet sich hier keine Meinung zu einem aktuellen Ereignis oder Programm, einer Seite oder sonst etwas. Statt dessen schreibe ich einfach ein paar Takte aus dem heutigen Tag, ganz so wie es ursprünglich mal der Grundgedanke eines Blogs oder auch Internet-Tagebuch war.
Samstag Sieben Uhr, der Wecker klingelt
nun eigentlich ist es nicht der Wecker. Seit Jahren weckt mein Computer mich mit einer Playliste aus lauten, schnellen Stücken, kombiniert mit kräftig aufgedrehten Boxen. Denn was klar ist, wach bekommt man mich nur schwer, und heute sehr. Gott verda… es ist doch erst zwei Stunden her gewesen dass ich ins Bett gekrochen bin. Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. Seit Jahren spinnt die Internetverbindung alle paar Wochen und fabriziert Verbindungsabbrüche im Sekundentakt. Gestern war es einfach zu viel und in den wenigen Phasen in denen die Seiten mal luden, wurden Angebote der Konkurrenz gesucht. Den Zuschlag bekam KabelDeutschland, die statt 6Mbit 60Mbit zum gleichen Preis anboten. kann doch fast nur besser werden!
Schien die eine Odyssee ein Ende zu finden, kam das nächste Problem. Plötzlich machte das Netzteil mechanisch klackende Geräusche in rasend schneller Folge, immer und immer wieder. Längere Recherche besagt dass dies meist auf defekte Isolierung zurück zu führen ist. Alles klar, Garantie hat das Teil noch also sollte es am nächsten Morgen zur Post. Was benötigte ich denn an Daten um in diesen Tagen oder Wochen am Netbook arbeiten zu können? Kaum alles nötige übertragen, schon ward es fünf Uhr morgens. Zeit für die Koje, Besuch bei der Post, dem Friseur, Großeinkauf und mehr standen auf dem Tagesplan. Und dieser Tag kam nach nicht einmal zwei Stunden viel zu früh…
Zeit für Veränderung
Gut das Netzteil hat die Nacht überstanden und der PC war somit leider in der Lage mich aus den Federn zu werfen. Halb schlaftrunken ein Netzteil aus dem Rechner zu rupfen ist ein Kunststück für sich. Ein riesiger CPU-Kühler im Weg und ständig findet sich noch ein weiteres Kabel das noch irgendwo hängt und das Netzteil nicht her geben wollt. Letztlich war es dann doch noch mit Retoureschein im Rucksack verpackt, und eine Dusche später ging es ohne Frühstück (Ich kriege morgens selten etwas runter) erst einmal zum Friseur. Wahnsinn, noch keine viertel Stunde offen und doch schon Hochbetrieb. Die Folge gute zwei Stunden Wartezeit in denen Mobiles Internet und reichlich Überlegungen bezüglich der eigenen Mähne für Kurzweil sorgen durften.
Seit nunmehr sieben, ja beinahe schon acht Jahren lies ich meine Haare stetig wachsen und nur hier und da etwas angleichen. Vor zwei Jahren ging ich dazu über Schläfen und Nacken zu rasieren, doch seit einer gefühlten Ewigkeit schleppte ich stets eine Mähne mit mir herum die über die Schulterblätter hinaus ging und als Zopf getragen wurde. Kaum im Sessel Platz genommen wurde aus flüchtigen Gedanken eine Entscheidung. Hätte ich vorher gewusst wie viel Überzeugungsarbeit ich dafür leisten muss, es wäre vermutlich wieder nur auf die üblichen Anpassungen hinaus gelaufen.
Worte die man seinem Friseur anscheinend nicht stellen darf, lauten „Ach wissen Sie was, überraschen Sie mich einfach.“ Es bedurfte einiger bekräftigender Unterstreichungen und entschiedener Bitten um ohne die Nennung eigener Vorstellungen einfach einen zufälligen Haarschnitt zu bekommen. Die Brille abgesetzt und schon flogen die ersten Haare als optische Meterware. Das Ergebnis könnt Ihr dem Bild entnehmen und ich muss sagen es gefällt. Die kurzen Haare sind sehr ungewohnt, das Feedback jedoch durchweg positiv und das Gefühl vor dem Spiegel hatte etwas erfrischendes, eine deutliche Veränderung in einem seit langen fest getretenen Pfad.
Zeit für Geselligkeit
Sowohl der Gang zur Post als auch der Großeinkauf für den morgigen Tag waren unspektakulär. Bewaffnet mit reichlich Zutaten und noch mehr Grillgut und Getränken zu hause angekommen, blieb nicht viel Zeit. Die Uhr näherte sich der Mittagstunde. Für morgen steht ein Besuch der halben Verwandtschaft an. Statt die Fußball-WM-Spiele zu verfolgen, wird es einen sehr geselligen Tag auf der Terrasse geben. Eine üppige Torte ging unmittelbar vor diesem Beitrag zum kühlen in den Keller um morgen hungrigen Mägen zum Opfer zu fällen, Koteletts, Steaks, Spieße und Würstchen zum Teil schon mariniert in Schalen im Kühlschrank zwischen geparkt. Ich koche gerne wenn es für Andere ist, doch so viel an Vorbereitung hatte ich jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr.
Spätestens in zehn Stunden werde ich wieder in der Küche stehen und dafür sorgen dass Salate für das Mittagessen etlichen hungrigen Mäulern nach teils mehrstündiger Anfahrt bereit stehen. Jetzt jedoch sitze ich vor meinem Netbook, einem Asus EeePC 1000H und sehe deprimierten Wochen entgegen, in denen Programme langsam laufen und Seitenwechsel deutliche Verzögerung aus machen. Vielleicht sollte ich das Wochenende noch nutzen um mir ein günstiges Ersatznetzteil für die Zeit zu suchen?
Nur eines weiß ich mit Sicherheit: Dieser Tag wird eher enden als der gestrige, und während die WM in Afrika tobt, werde ich hier wieder etwas mehr Aktivität einfließen lassen. Gerne freue ich mich auch über Kommentare oder Emails mit Nachrichten welche Beiträge euch gefallen haben, oder worüber Ihr gerne etwas lesen möchtet. Sofern realisierbar versuche ich euch entgegen zu kommen.
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